Hier finden Sie meinen Handbuchbeitrag zu Ausbildung und Beruf ( am Ende dieser Seite )
in einzelne Stunden zerlegt zum besseren Anwenden.
Begabungen
Meine Begabungen und Schwächen
TZI-Thema
„Meine Stärken und Schwächen – menschliche – soziale und fachliche – welche habe ich – welche will ich verstärken, abschwächen oder hinzugewinnen, um kompetenter zu werden?“
Einstiegsmedium
Eigene Bilder oder Geschichten sammeln zum Thema: „Wo ich einmal stark war“
Einstiegsübung
Es werden jedem Teilnehmer auf Zetteln 3 Stärken und 3 Schwächen, je eine persönliche, kommunikativ-soziale und fachliche aufgeschrieben.
Auswertung
1. Wie habe ich mich dabei gefühlt? Hemmungen, Probleme beim Aufschreiben.
2. Je nach Vertrautheitsgrad wird das Ergebnis veröffentlicht: Nur einem selbst ausgewählten Partner gegenüber, als Mitteilen vor der Gruppe, als Ratespiel ( Leiter liest vor, Einzelne raten / die Gruppe rät, wer es sein könnte ).
3. Plenum: TZI Thema s. o.
Ziele
1. Sich selbst und andere einschätzen.
2. Mit eigenen Kompetenzen und Defiziten umgehen.
3. Schritte zur Veränderung planen.
Download als PDF: begab.pdf
Alltag in der Ausbildung
Mein Alltag in der Ausbildung
TZI-Thema: „Mein Alltag bei (… ) – ein typischer Tag – was passiert – wie fühle ich mich – welche Erfahrung hat er mir vermittelt ?“
Einstieg über ein Arbeitsblatt
Einen Tageslauf mit den Stunden eines „normalen“ Tages von 5- 24 Uhr in 2 Spalten auflisten.
Arbeitsblatt – Alltag
Im Fazit-Satz wird knapp zusammengefaßt, wie ich den Alltag erlebe, bewerte… ( z.B.: „Ach wäre ich doch im Bett geblieben“, „Ohne Arbeit wäre es noch langweiliger“, „Es macht auch Spaß“,“ Soll das mein Leben sein?“, „Wieder ein Tag näher am Wochenende“ ….)
Auswertung
1. Wichtige Gedanken und Empfindungen beim Ausfüllen des Blattes.
2. Fazitsätze sich gegenseitig vorstellen / auf große Karten schreiben
3. Vertiefende Klärung: Was ist mein Thema, das mich immer wieder beschäftigt? Z. B. Gleichgewicht zwischen Lust und Pflicht – mit anderen zurechtkommen – mit meinem Vorgesetzen klarkommen – mit Langeweile umgehen – Sinn in der Ausbildung zu finden… . Möglichst genau aus der Realität rekonstruieren lassen: Woran denkst du dabei?
4. Bewerten von Alltag: Fazitsätze einordnen in 4 Kategorien. Was ist individuell nur für mich zutreffend? Was für uns in einem bestimmten Betrieb ? Was typisch für unseren Beruf ? Was für Berufstätigkeit überhaupt ?
Ziele
1. Gefühle wahrnehmen und artikulieren (Männer!).
2. Erlebnisse mitteilen.
3. Maßstäbe für Bewerten des Alltags finden
4. Konfliktursachen herauszufinden versuchen.
Download als PDF: alltag.pdf
Veränderungswünsche
Veränderungswünsche in der Ausbildung
Gezieltere Arbeit an einzelnen Problemen soll im Anschluß an VOPEL, ( 1981 S. 139ff ) durch eine Bestandsaufnahme der Frustrationen gemacht werden:
TZI-Thema: „Mir gefällt einiges nicht in meiner Ausbildung – was ärgert mich – worüber will ich mich beschweren – was wünsche ich mir – wie will diesen Wunsch zum Ausdruck bringen?“
1. Schritt: Fragebogen: Was mich ärgert in Bezug auf: Vorgesetzte, Kollegen, Arbeitsbedingungen, Zeitgestaltung, Organisation, Entgelt, fachliche Förderung, meine Tätigkeiten…
2. Schritt : Meine wichtigste Beschwerde formulieren: z.B.:“Ich lerne nichts“
3. Schritt : Meine Forderung : z.B.: „Ich will, daß mein Chef mir echte Aufgaben gibt und sie mir gründlich erklärt.“
4. Schritt : Welche Schritte kann ich allein – mit anderen tun – um über meine Hauptforderung mit den Leuten in Verhandlungen einzutreten ?
Ziele
1. Artikulieren von Frust über Mißstände in der Ausbildung.
2. Präzisieren von Wünschen, Anregungen, Forderungen.
3. Handlungsschritte für sich allein oder zusammen planen und je nach Bereitschaft probieren.
Download als PDF: veraend.pdf
Qualität meiner Ausbldung
Bewertung der Qualität meiner Ausbildung
TZI-Thema: Meine Ausbildung – wo bringt sie etwas für mich – fachlich – persönlich- mitmenschlich – wo hindert sie mich in meiner Qualifizierung für den Beruf
Austausch im Plenum oder als Einzelarbeit mit anschliessendem Austausch.
Auswertung:
1. Gemeinsamkeiten- Unterschiede
2. Ich gebe meiner Ausbildung eine Note ( von 1- 6 )
3. Was ist typisch, was speziell für meine Situation ?
evtl: Fortsetzung mit Veränderungswünschen
Ziel
Sich Urteilskompetenz erwerben
Download als PDF: qual.pdf
Simulationsspiel Kündigung
Fächerübergreifendes Simulationsspiel:
Kaufhaus hält Ausbildungsplan nicht ein – Auszubildende verweigert Arbeitsaufnahme
Einstieg: Reißerischer BILD-Titel „Fauler Lehrling“. “ Aufgewiegelt durch einen Gewerkschaftfunktionär weigerte sich Brigitte Z. die aufgetragene Arbeit im Lager aufzunehmen. Es war ihr einfach zu lästig, im Lager zu arbeiten. Ihr Chef: „Wo kämen wir denn hin, wenn wir so etwas einreißen ließen…“ Das Kaufhaus kündigte ihr wegen Arbeitsverweigerung. – Fachleute sagen: „Die Jugend von heute hat immer weniger Bock auf Arbeit. Sie sind verwöhnt…“
Das Spiel
Der wahre Sachverhalt:
Die Auszubildende – 1. Jahr – arbeitete vom 1.1. bis zum 30. 4. im Lager. Sie hätte aber laut Ausbildungsplan schon am 1.4. im Verkauf Damenoberbekleidung ausgebildet werden sollen. Brigitte Z. weigert sich, die Arbeit im Lager fortzusetzen. Der Ausbildungsleiter schickt sie nach Hause: „Ihr Ausbildungsverhältnis ist mit sofortiger Wirkung beendet“.
Folgende Beteiligte zum Simulieren des Konfliktes : Die Betroffene ( Mitglied in der Gewerkschaft), die Jugendvertretung/ der Betriebsrat, das örtliche Büro der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV), die Kaufhausleitung, die Industrie- und Handelskammer (IHK ), die Eltern, die Presse …
Planungsphase: Entsprechende Gruppen werden gebildet. Je nach Informationsstand werden Informationen zu Gesetzen und zu Rollen bei den Institutionen erkundet, erarbeitet oder vorgegeben.
Schriftwechsel zwischen den beteiligten Gruppen. Alle Informationen gehen über die „Pressestelle“ (Lehrperson dabei !) sammelt die Korrespondenz, hilft bei Stockungen vorsichtig nach, in der Rolle bleibend, beobachtet und kommentiert nachher den Verlauf.
Auswertung:
Welche Schwierigkeiten habe ich, haben wir gehabt?
Wie würde der Konflikt in der Realität gelöst?
Wie könnte er fair durchgeführt werden und gerecht ausgehen?
Feed Back: Ich habe gelernt…
Dauer: 3-4 Doppelstunden
Ziele:
1. Einen Konflikt wahrnehmen und austragen.
2. Unterschiedliche Interessen sensibel wahrnehmen.
3. Einen Konflikt fair austragen ( LEMPERT 1988, S.79 ).
4. Eigene und fremde(!) Wertvorstellungen artikulieren.
5. Konstruktive Lösungen suchen, d.h. sich auf der Grundlage von rechtlichen Vorgaben zu verständigen suchen, soweit dies möglich ist.
Download als PDF: simul.pdf
Sinn und Zweck meiner Arbeit im Beruf
Einstieg: Arbeitsblatt “ Wozu arbeite ich “ (VOPEL 1981 S.126ff)
Mögliche Auswertungen:
1. Austausch mit TZI-Thema: „Meine Ziele mit meiner Tätigkeit in meinem Beruf – welche habe ich – welche möchte ich verändern – welche Schritte will ich dazu tun ?“
2. Mein Wertefeld / -quadrat: ( Zu Wertequadraten bald mehr hier s. auch BRU )
Ich trage in ein Dreieck oder Viereck meine Hauptziele oder -zwecke abstrahiert von der persönlichen Zweckformulierung ein. z.B. Geld – sicherer Arbeitsplatz – gutes Betriebsklima – sinnvolle Arbeit. Ich bestimme meinen Ort in diesem Feld, indem ich ein Kreuz dort hineinmale, wo ich mich befinde.
Plenum
An der Tafel wird ein großes Wertefeld aufgezeichnet. Jedes kann sich dort selbst einzeichnen. Es entsteht eine Landkarte der Werte in dieser Gruppe. Mit wem stimme ich überein, wer ist mir fremd ? Wer macht mich neugierig, ihn zu befragen …?
TZI-Thema
„Ich zwischen Sinn, Geld, Gemeinschaft und Sicherheit – wo ist mein Ort im Viereck meiner Interessen – wo ist Deiner – wir vergleichen uns miteinander. Wie will ich meine Balance finden – jetzt und später…?“
Ziele
1.Wahrnehmen unterschiedlicher Standpunkte und Ziele.
2. „Dilemma“ von Wertekonflikten wahrnehmen.
3. Einsicht gewinnen, daß es keine einfachen Lösungen gibt, sondern :
4. Je eigene Zielrichtung / Veränderungsrichtung wahrnehmen und Schritte dahin überlegen und sich vornehmen.
Download als PDF: sinn.pdf [8 KB]
Wozu arbeite ich
WOZU ARBEITE ICH? (nach Vopel)
Im Folgenden sind einige Ziele und Zwecke angegeben, die wir mit unserer Arbeit verfolgen können. Lesen Sie bitte den Katalog in aller Ruhe durch und versuchen Sie sich klarzumachen, was gemeint ist.
ICH WILL IN MEINEM ERLERNTEN BERUF ARBEITEN ….
1. – um die Anerkennung anderer zu gewinnen.
Ich möchte, daß sie meine Tüchtigkeit und meine Arbeitsergebnisse anerkennen.
2. – um die Bewunderung anderer zu erringen.
Ich möchte, daß andere über meine Arbeit staunen und mich „toll“ finden.
3. – um auf mich stolz zu sein.
Ich möchte sagen können: “ Das ist mein Werk. Das habe ich geschaffen.“
4. – um mich selbst zu bestrafen.
Ich sage innerlich zu mir: „Wenn ich hart genug arbeite und mich quäle, dann muß ich mich nicht schuldig fühlen.
5. – um den Kontakt mit anderen zu genießen.
Ich komme dann von zu Hause weg und kann unter meinesgleichen sein.
6. – um einen bestimmten Lebensstandard zu erreichen.
Mit dem Verdienst kann ich mir Dinge leisten, die mir wichtig sind.
7. – um mich berühmt zu machen.
Ich möchte, daß man von mir noch lange spricht, weil ich eine wichtige Leistung vollbracht habe ( Erfindung, Entdeckung ).
8. – um zu überleben.
Ich möchte durch meine Arbeit soviel verdienen, daß ich genug zu essen und ein Dach über dem Kopf habe.
9. – um „Gewinner“ zu sein.
Ich möchte besser sein als andere und meine Konkurrenten überflügeln.
10.- um eine feste Ordnung in meinem Leben zu haben.
Ohne einen festen Rahmen würde ich vergammeln und mich langweilen.
11.- um meine Neugier und meine Lust an der Abwechslung zu befriedigen
Mir liegt es, neue Ideen und Projekte anzukurbeln. Sie können dann ruhig von anderen zu Ende geführt werden.
12.- um nicht auf trübe Gedanken zu kommen.
Ohne Arbeit würde ich stumpfsinnig, deprimiert herumsitzen und nichts tun.
13.- um mich sicher zu fühlen.
Ich fühle mich sicher, wenn andere mir Aufgaben geben und ich nicht voll verantwortlich bin.
14.- um Einfluß zu haben.
Ich lasse mir nicht gerne was vorschreiben. Ich fühle mich wohl, wenn ich anderen zeigen kann, wo es lang geht. Ich führe gerne andere.
15.- um etwas Sinnvolles zu tun.
Ich möchte, daß meine Arbeit etwas Sinnvolles für die Menschen hervorbringt.
16.- um mit meinen Gaben anderen zu dienen.
Ich möchte die mir anvertrauten Kräfte verantwortlich einsetzen.
1. Kreuzen Sie die Punkte an, die mehr oder weniger auf Sie zutreffen.
2. Bringen Sie die angekreuzten Punkte in eine Reihenfolge.
3. Welche der angekreuzten Einstellungen möchten Sie beibehalten, verstärken oder abschwächen oder aufgeben?
4. Gibt es innere Einstellungen in der Liste, die Sie gerne erlernen möchten ? Wie ist das möglich?
Download als PDF: wozu-arbeite-ich.pdf
Meine Berufung
Meine Berufung
TZI-Thema: „Ich auf der Erde – wozu bin ich da – wozu fühle ich mich im Augenblick berufen – wie will ich meiner Aufgabe gerecht werden ?“
Einstieg
Malen/ Collage mit Thema : „Ich im Kosmos / auf der Erde“
Auswertung
1. Gefühle, Probleme beim Malen
2. Je nach Vertrautheit Vorstellen der Bilder
3. Plenum Austausch nach TZI-Thema „Ich auf der Erde…“
Hier ergibt sich oft das Thema :
„Mein Ausbildungsberuf ist nicht der richtige für mich / hat für mich keine Perspektive – soll ich abbrechen und in einen anderen Beruf wechseln ?“
Hier ist oft persönliche und fachkundige Beratung außerhalb des Unterrichts notwendig.
Ziel
Einsicht: „Ich bin nicht allmächtig, ich bin nicht ohnmächtig“ (Cohn 1974 S.121).
Aber: Ich habe einen Entscheidungs- und Handlungsspielraum.
Download als PDF: berufu.doc
Dilemmasituationen im Beruf
Moralische Dilemmasituationen
Stichwort Dilemma – Umfassende Übersicht mit Literatur Georg Lind Uni Konstanz und bei Stangls Arbeitsblättern zu Dilemmata
Um ins Gespräch über andere ethische Dimensionen des Berufsalltags zu kommen, eignen sich Dilemma-Geschichten.
Beispiel 1 ( MOKROSCH 1980 S. 124 ): hier grob verkürzt: “ Wolfgangs Freund Eberhard klaut einen wertvollen Diamantbohrer im Betrieb und nicht der verdächtigte Strafentlassene W. Soll Wolfgang seinen Freund verraten ?“ :
Wolfgangs Dilemma
Beispiel 2 Das Betriebsratsdilemma :“…Soll ein Betriebsratsmitglied Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse grundsätzlich auch dann verschweigen, wenn sein Schweigen den Kollegen, die ihn gewählt haben, sehr schadet ? Z.B. bei Entlassungen …“( LEMPERT 1988 , S. 13 ). Alles Weitere zur Bearbeitung bei MOKROSCH und LEMPERT.
Beispiel 3 Der kirchentreue Unternehmer und Presbyter will Sonntagsarbeit einführen, um seine Maschinen besser auszulasten. Er würde sonst pleite machen und 50 Leute entlassen müssen. Seine Frau aber sagt:“ Du lebst nur für den Beruf. Deine 3-jährige Tochter und mich vernachläßigst du völlig. Und als Christ …“ dazu Arbeitsblatt:
Arbeitsblatt: Einführung von Sonntagsarbeit
Weitere Rollen möglich Jugendlicher, arbeitswütiger Prokurist, Gewerkschafter, alleinstehende Mutter als Rollendiskussion.
Download als PDF:dilemm.pdf
Wolfgangs Dilemma
Wolfgang arbeitet in einem großen Betrieb an einem Drehautomaten. Er ist verlobt und will in zwei Wochen heiraten. Der Mietvertrag für die neue Wohnung ist schon unterschrieben, ebenso die Kaufverträge für die Wohnungseinrichtung.
Der Verlobten Wolfgangs wurde überraschend gekündigt, und alle Verantwortung lastet nun auf ihm. Er hat gehört, daß einigen Arbeitern im Betrieb aufgrund von Sparmaßnahmen gekündigt werden soll. Da Wolfgang schon früher einmal mit dem Meister Streit gehabt hatte, weil er für seine Freund Partei ergriffen hatte, bemüht er sich, jetzt seine Arbeit besonders gut zu machen, damit man ihm nicht kündigt. Unmittelbare Arbeitskollegen von Wolfgang sind Willi, ein Strafentlassener mit Bewährung, und sein langjähriger Freund Eberhard. Eines Morgens entdeckt der Meister, daß ein Satz Diamantbohrer im Wert von ca. 6000 DM gestohlen worden ist.
Da der Meister schon früher einmal schlechte Erfahrungen mit Strafgefangenen gemacht hat, verdächtigt und beschuldigt er sofort Willi, der seine Unschuld beteuert.
Im Betrieb herrscht großer Aufruhr, die Arbeiter sind empört und verlangen Willis sofortige Entlassung! Wolfgang hat jedoch zufällig gesehen, daß nicht Willi , der Strafentlassene, sondern sein Freund Eberhard die Bohrer gestohlen hst.
Fragen: Wie soll Wolfgang sich verhalten?
Soll er er Eberhard nicht verraten und dafür Willi um seine Bewährungsfrist bringen ?
Oder soll er seinen besten Freund verraten und dadurch Willi helfen, auch wenn er sich dadurch den Unmut des Meisters zuzieht ?
1. Entscheiden Sie sich für eine Lösung
2. Begründen Sie Ihre Entscheidung
Download als PDF: wolfgangs-dilemma.pdf
Sonntagsarbeit einführen ?
Soll die Firma CompuCAD die Sonntagsarbeit einführen?
Hans Quick, 30, ein dynamischer Unternehmer hat einen modernen Computerbetrieb „CompuCAD“ für CAD-Anwendungen. Er hat 30 Mitarbeitys, die er bis an die Grenze ihrer Belastbarkeit – z. T. mit gut bezahlten Überstunden – beschäftigt. & Auszubildende erhalten bei ihm eine gute Ausbildung. Die Branche boomt. Er möchte seine millionenschwere Hard- und Software noch besser ausnutzen. Wochenend- und Sonntagsarbeit wäre eine kostengünstige Lösung.
Als aktives Mitglied im Presbyterium seiner Kirchengemeinde – er ist über die Friedens- und Ökologiebewegung dazugestoßen -hat er die Diskussionen um die Sonntagsarbeit in seiner Kirche verfolgt. Er ist keineswegs engstirnig „fromm“ , sieht aber im sonntäglichen Gottesdienst und in der Jugendarbeit der Gemeinde eine wichtige Ergänzung zu seinem harten Job als Unternehmer. Es gibt mehr im Leben als Geld und Arbeit: Frieden und Umwelt zu bewahren und soziale Gerechtigkeit für die ganze Menschheit.
Vor seinem Antrag auf Genehmigung von Sonntagarbeit beim Gewerbeaufsichtsamt will er diesen Plan mit seinen Beschäftigten, dem Betriebsrat und der Jugendvertretung Als moderner Unternehmer will er ohne deren Zustimmung nicht entscheiden.
Vor dieser Entscheidung berät er sich mit seiner Frau.
Seine Frau,Ina, 28, ist nur halbtags mit im Betrieb beschäftigt, weil sie nachmittags und abends für die beiden Kinder, Michael,4 und Sonja,1 Zeit haben will. In letzter Zeit merkt sie, daß Ihre Ehe nur noch auf dem Papier besteht : Am Wochenende hat Ihr Mann immer noch Arbeit mit zu Hause: Kalkulationen, Planungen, Steuerprobleme, Gehaltsfragen, Kreditanträge an die Banken … In der Woche arbeitet er bis spät in die Nacht. Er sagt immer wieder :“Bald sind wir aus dem Gröbsten raus, dann machen wir es uns schön. Dann haben wir Zeit für uns …“
Hans, 35, Betriebsratsvorsitzender,
aktiverGewerkschafter, steht hinter seiner Gewerkschaft (IGM), die Sonntagsarbeit aus Arbeitnehmerinteressen ab
Boris, 43, Kommunikationselektroniker
zum Programmierer umgeschult hat nach seiner Scheidung von seiner Frau finanzielle Sorgen : das Haus ist noch nicht abbezahlt, Frau und Kinder haben Anrecht auf einen erheblichen Teil seines Verdienstes. Auch er ist aktiver Gewerkschafter.
Andreas, 23, Elektrotechn. Assistent
ledig und unternehmungslustig, genießt sein Wochenende sehr: Freitagsabend Disko, Samstag ausschlafen und abends wieder auf der Rolle, Sonntags ausschlafen und dann mal ausspannen – das möchte er nicht aufgeben nur für ein paar Kröten mehr.
Mohammed, 28,Elektriker
hat als überzeugter Moslem Verständnis dafür, daß religiöse Vorschriften eingehalten werden. Die Feiertagsruhe ist ihm heilig.
Er versteht die Christen nicht, die anders denken.
Petra, 27,
alleinerziehende Mutter von zwei Kindern – 3 und 9 Jahre alt – ist als Buchhalterin beschäftigt. Sie muß ihre beiden Kinder allein ernähren, weil ihr Mann sich aus dem Staube gemacht hat. Sie arbeitet gerne in ihrem Beruf, hat aber ein schlechtes Gewissen, weil sie zu wenig Zeit für ihre Kinder hat.
Chefprogrammierer Eduard, 35, ledig
lebt ganz für seinen Beruf, er kann sich ein Leben ohne Computer gar nicht vorstellen. Er hat kein Privatleben. Die Lösung schwieriger Programmieraufgaben fordert ihn heraus: Ich will es schaffen. So arbeitet er zu Hause noch an seinem Computer an Problemen aus der Firma .
Sascha, 17, Azubi und Jugendvertreter hat es gut, er kann seine Jugendlichen beruhigen: Für Auszubildende ist Sonntagsarbeit in jedem Fall verboten. Aber er hat auch seine Meinung dazu. Er will vielleicht in der Firma weiterarbeiten. Außerdem ist seine feste Freundin bei als Verkäuferin tätig und sonntags …
Suchen Sie sich eine Rolle aus, die Sie sich näher ansehen wollen.
Überlegen Sie sich Argumente, die Sie in die Diskussion einbringen könnten.
Download als PDF: soll-die-firma-compucad-die-sonntagsarbeit-ein.pdf
Existenzminimum und gerechter Lohn
SSicherung des Existenzminimums und „gerechter“ Lohn
Lernweg : Die „Arbeiter im Weinberg“ (Mt. 20 ) als Gerichtsverhandlung: Einer der „Ersten“ klagt vor dem Arbeitsgericht wegen ungleicher Behandlung. Prozeßparteien: die Anwälte der „Letzten“, der Arbeitgeber und der Kläger.
Ziele:
1. Erfahren des Wertekonflikts zwischen formaler Gerechtigkeit und sozialer Gerechtigkeit ( Schutz des Schwachen).
2. Einsicht gewinnen in die Notwendigkeit der Sicherung durch soziale Netze.
3. Die Problematik „gerechter Lohn“ durcharbeiten.
Weiterführende Fragen:
Wie kommt es, daß unterschiedliche Löhne für ähnlich schwere Arbeit auch bei uns gezahlt werden ? Wie wird die Höhe des Lohnes ermittelt ?
( Schwere, Dauer, Branche, Organisationsgrad in Gewerkschaften , Geschlecht, Alter, Familienstand …)
Gibt es einen gerechten Lohn ?
Wie ist das Recht auf das Existenzminimum begründbar ?
Gerechtigkeit oder Humanität ? Was ist wichtiger ?
Download als PDF: sicherung-des-existenzminimums.pdf
Zukunft im Beruf
Meine Zukunft im Beruf
Vorbereitung : Malen : Ich in 10 Jahren in einem Beruf
Auswertung:
1. Wie habe ich mich beim Malen gefühlt?
2. Die Bilder werden im Plenum – freiwillig – vorgestellt.
3.Versuch der Einordnung in die drei Rubriken : Das könnte so sein ( Realität ), – ist erreichbar. Das ist ein schöner Traum (groß rauskommen – einen Millionär heiraten ) aber wohl kaum erreichbar. Das wäre gut, wenn es so käme – könnte ich mit Anstrengung erreichen mein Ideal ( z.B. durch meine Arbeit Lebensqualität für andere schaffen, eine Erfindung zum Wohl der Umwelt, Nutzen für andere )Ideale beziehen sich mehr auf moralisch Wertvolles , Träume sind mehr selbstbezogene Phantasien. Beide bedürfen der Realitätsüberprüfung und sind zugleich bewußte Hoffnungsanker, um dem Alltag standzuhalten.
3. Plenum mit TZI-Thema: „Meine Zukunftsvorstellungen, meine Ideale und meine Träume vom Beruf – welche habe ich – wie will ich sie mit der Wirklichkeit in Einklang bringen – was bringen sie mir für mein persönliches Wachstum ?“
4. Fortsetzung mit TZI-Thema: „Meine Lebensplanung: Beruf, Familie, Freunde, Eintreten für andere und Selbstentfaltung – wie will ich das zusammenbringen in meinem Leben – um mich wohl zu fühlen?“ oder : „Ich will etwas Anderes machen, was meinen Vorstellungen eher entspricht“ (s. o. )
Ziele
1. Unterscheiden zwischen Realität, Traum und Ideal.
2. Eigene Schritte zur Lebensplanung überlegen.
Download als PDF: zukunft.pdf
Meine Ausbildung und mein Beruf
Meine Ausbildung und mein Beruf
Kompetenzen erwerben mit Lebendigem Lernen (TZI)
Handlungsorientiertes Lernen
Im BRU geht es um den Erwerb von Kompetenzen, in beruflichen „Lebenssituationen authentisch, angemessen, kritisch, solidarisch und hoffend zu handeln“ (RICHTLINIEN, S. 13). „Lebendiges Lernen“, eher bekannt unter der Bezeichnung „Themenzentrierte Interaktion“ (TZI; COHN 1974), eignet sich dafür in besonderem Maße.
In der TZI sind äußere und innere Realität Ausgangs- und Zielpunkt. Ausbildung und Beruf sind für die Mehrzahl der Auszubildenden zentraler Lebensinhalt. Die Tatsache, schon im Berufsleben zu stehen und Geld zu „verdienen“, vermittelt ihnen ein starkes Gefühl des Selbstwerts gegenüber anderen Gleichaltrigen. So ist der Beruf für 84 % der berufstätigen Jugendlichen Hauptbezugspunkt ihres Lebens. Dabei sind 31 % ausgesprochen berufsorientiert, 30 % „ausbalanciert“ zwischen Arbeit und Freizeit, 23 % „familienorientiert“ (13 % der männlichen, 34 % der weiblichen Jugendlichen) und nur 16 % „freizeitorientiert“ mit „relativ hoher Distanz zur Arbeit“ (BAETHGE 1988, S. 70f). Dies bedeutet, daß sie in der Phase der Umorientierung ihrer Identitätskonzepte starkem Entscheidungs- und Verantwortungsdruck ausgesetzt sind und sein wollen (KRYSZON 1991). Sie geraten in Konflikte zwischen eigenen Bedürfnissen und fremden Interessen, Lebenskonzepten und moralischen Ansprüchen, Traum und Realität, Allmachtsphantasien und Ohnmachtsgefühlen. „Widersprüche und Brüche im Prozeß der Identitätsfindung“ (GRÖSCH 1987) sind aufzulösen oder auszuhalten. Durch zunehmende Technisierung steigen die fachlichen Anforderungen. Eine stabile Persönlichkeit, Verantwortungsbereitschaft und Kooperationsfähigkeit in Teams werden verlangt. Diese bisher „extrafunktionalen“ Qualifikationen werden zunehmend zu „Schlüsseln“ für den Eintritt in die Erwerbsarbeit und darüber hinaus. Die bisherigen Konzepte der Lebensbewältigung reichen nicht mehr aus. So werden Lernprozesse notwendig, die – ganzheitlich und konkret – fachliche, persönliche und soziale Aspekte miteinander verbinden und thematisieren. (è Bader; Henn)
Dies umzusetzen bietet sich die TZI an. In ihr wird die Balance von Thema, Person und Gruppe unter Berücksichtigung der spezifischen Rahmenbedingungen (Globe) mit dem Ziel der „Selbstmächtigkeit“ in Kooperation und in Verantwortung (Chairperson) lebendig erlebt und gelernt.
Schaubild 8: TZI-“Globe“ in GrundformTZI ist zunächst eine Methode des Lernens in Gruppen (Interaktionsmodell). Mit den Postulaten „Sei Deine eigene Chairperson“ und „Störungen haben Vorrang“, in Verbindung mit Hilfsregeln, bietet die TZI ein Ausbildungskonzept. Mit Hilfe unterschiedlicher Verfahren je nach beruflicher Verwendung soll das flexible Ausbalancieren von Sache, Person und Gruppe, unter Berücksichtigung von Rahmenbedingungen, erlernt werden. Dementsprechend kommen therapeutische, gruppendynamische (è Autschbach: Gruppenarbeit), rollen- und spielpädagogische (è Pantel) sowie schulpädagogische Methoden zum Einsatz. Dabei ist der Bezug auf die jeweilige Situation („hier und jetzt“, aber auch „einst und dann“) wichtig.
Dieses (technische) Interaktionsmodell erhält seine Füllung durch wertsetzende Axiome und Postulate. Mit ihnen soll aus der Bewußtheit für die „Autonomie“ und für die kosmische „Interdependenz“ die Haltung der Ehrfurcht, des Respekts, der Anteilnahme und die Bereitschaft zum Engagement für alles Lebendige und sein Wachstum gestärkt werden (COHN 1974).
In diesen Wertsetzungen zeigen sich Parallelen zwischen TZI und wesentlichen Inhalten der jüdisch-christlichen Tradition, sie eignet sich also auch für den RU (STOLLBERG 1982, S. 146ff) und für die Unterrichtsplanung überhaupt (SCHULZ 1981).
Die Umsetzung von TZI erfordert eine entsprechende Ausbildung. In ihr lernen die Leitenden der Lerngruppen die Kompetenz der „teilnehmenden Leitung“. Damit sollen Grenzen zwischen Lehrperson und Lernenden aufgehoben werden, ohne Leitungsverantwortung aufzugeben („selektive Authentizität“). Diese „Schulung“ sollte durch eine berufsbegleitende Supervision ergänzt werden, damit die Qualifikation erhalten bleibt.
Themen eines Curriculums nach TZI
Nach meinen Erfahrungen ergeben sich folgende thematischen Aspekte zum Themenfeld „Meine Ausbildung und mein Beruf“:
– Meine Berufswünsche in der Kindheit
– Meine Wege zum Ausbildungsberuf
– eigene Motive (Wünsche, Träume, Erwartungen)
– Einflüsse von außen (Eltern, Schule …)
– Hindernisse und eigene Schritte zur Ausbildung
– Meine Situation als Auszubildendes
– Meine Begabungen und Schwächen
– Fachliche Qualifizierung – Leistung – Versagen
– Meine Kontakte zu anderen – Kollegialität
– Konflikte mit anderen – Interessenvertretung
– Autorität – Anpassung – Gehorsam – Widerspruch
– Mein Status jetzt und der meines Berufes
– Vergütungen – Geld
– Rahmen: Organisation – Arbeitszeit – Urlaub
– Sinn der Arbeit – für mich, für andere
– Zukunftsperspektiven in und mit dem Beruf als …
– persönliche Perspektiven nach der Ausbildung
– Arbeitsmarktperspektiven im erlernten Beruf
– Zukunft der Arbeit und meine Zukunft
– Mein Beruf in der Perspektive meines Lebens
Diese Themen geben den größeren Sachzusammenhang an und enthalten erste „Engführungen“ (Mein …). Ihre spezifische TZI-Färbung erhalten sie durch eine sorgfältige Formulierung. Dabei werden Sachaspekt, Personenbezug, Gruppenorientierung und globaler Bezugsrahmen möglichst konkret und sprachlich angemessen auf die Situation in der Lerngruppe hin zugespitzt.
Im „handlungsorientierten Lernen“ (è Bader; Henn) sind die Themen Angebote, die von den LER gewählt oder im Prozeß des Lernens gewünscht werden. Insofern ist die obige Auflistung kein geschlossenes Curriculum, sondern ein thematischer Rahmen.
Elemente für das Curriculum nach TZI
Der Einsatz der folgenden Elemente hängt vom Maß an Vertrautheit mit und innerhalb der Lerngruppe ab. Die folgenden zwölf Beispiele sind zumeist einzeln zu verschiedenen situativen Anlässen eingesetzt worden: Zu Beginn des BRU, nach dem 1. Jahr, vor der Zwischenprüfung, am Ende der Ausbildung: wenn in der Lerngruppe das Thema „dran“ war. Sequenzen aus mehreren Elementen dauern etwa vier Unterrichtswochen. Alle Beispiele sind (mit wechselndem „Erfolg“) unterrichtlich erprobt. Sie werden unterschiedlich ausführlich vorgestellt, weil manches als bekannt vorausgesetzt werden kann.
Mein Traumberuf – einst und jetzt
TZI-Thema: „Mein Traumberuf – wie bin ich zu ihm gekommen – was habe ich mit ihm gemacht – wie stehe ich heute zu ihm?“ Lernweg: Phantasiereise.
Die Jugendlichen werden gebeten, sich entspannt, mit geschlossenen Augen, auf eine Reise in ihre Vergangenheit zu begeben: Etwa so: „Ich sehe das Gebäude meiner letzten Schule, Lehrpersonen, Mitschüler, Mitschülerinnen; sehe mich in einer Clique auf der Straße, in der Kneipe, beim Treff. Wir reden über den Betrieb, über Berufe. – Ich sehe mich zu Hause ein paar Jahre früher – mit 12 Jahren vielleicht – mit meinem Vater, meiner Mutter, Oma, Opa, Verwandten, Geschwistern – ein hat einen interessanten Beruf, wir reden über Berufe im Wohnzimmer, in der Küche, bei einer Familienfeier. – Ich sehe im Fernsehen einen tollen Menschen – das möchte ich auch werden. Ich bin in der Grundschule – im Kindergarten -, wir spielen zusammen, ich bin … (Beruf) und spiele immer wieder die Rolle dieses Berufes, ich kann gar nicht genug davon haben. Ich träume, wenn ich mal groß bin, dann werde ich … – Ich komme langsam aus meinem Traum in die Wirklichkeit zurück.“
Austausch über die Phantasiereise: 1. Wie ist es euch bei der Reise ergangen? 2. Welche Erlebnisse habt ihr gehabt? Wo? In welchem Alter? 3. Wie kam das TZI-Stundenthema in den Blick?
Ziele: 1. Eigene Traumvorstellungen wahrnehmen und mitteilen. 2. Ihre Bedeutung für das eigene Leben abschätzen (Rekonstruktion und Aneignung der eigenen Lebensgeschichte).
Evtl. Anschlußthema: „Mein Traumberuf heute – welchen habe ich – was bedeutet er für mein Leben?“
Meine Begabungen und Schwächen
TZI-Thema: „Meine Stärken und Schwächen – menschliche – soziale und fachliche – welche habe ich – welche will ich verstärken, abschwächen oder hinzugewinnen, um kompetenter zu werden?“
Einstiegsübung: Jeder schreibt auf einen Zettel 3 Stärken und 3 Schwächen auf – jeweils aus dem persönlichen, kommunikativ-sozialen und fachlichen Bereich.
Auswertung: 1. Wie habe ich mich bei der Übung gefühlt? Hatte ich Hemmungen, Probleme beim Aufschreiben? 2. Je nach Vertrautheitsgrad wird das Ergebnis einem selbst ausgewählten Partner mitgeteilt, eventuell auch der Gruppe. Möglich ist auch ein Ratespiel (Leity liest vor, einzelne raten/die Gruppe rät, wer es sein könnte). 3. Plenum: Erörterung des TZI-Themas.
Ziele: 1. Sich selbst und andere einschätzen. 2. Mit eigenen Kompetenzen und Defiziten umgehen. 3. Schritte zur Veränderung planen.
Mein Alltag in der Ausbildung
TZI-Thema: „Mein Alltag bei (…) – ein typischer Tag – was passiert – wie fühle ich mich – welche Erfahrung hat er mir vermittelt?“
Einstieg über ein Arbeitsblatt: Einen Tageslauf mit den Stunden eines „normalen“ Tages von 5 – 24 Uhr in 2 Spalten auflisten.
Was tue ich/was passiert? Was fühle ich dabei?
5 Uhr
6 Uhr
…..
Mein Fazit:
Im Fazit-Satz wird zusammengefaßt, wie ich den Alltag erlebe und bewerte (z.B.: „Ach wäre ich doch im Bett geblieben“, „Ohne Arbeit wäre es noch langweiliger“, „Es macht auch Spaß“, „Soll das mein Leben sein?“, „Wieder ein Tag näher am Wochenende“).
Auswertung: 1. Wichtige Gedanken und Empfindungen beim Ausfüllen des Blattes notieren. 2. Die SR stellen gegenseitig die Fazitsätze vor / schreiben sie auf große Karten. 3. Vertiefung: Was ist mein Thema, was beschäftigt mich immer wieder? (Z.B. Gleichgewicht zwischen Lust und Pflicht erreichen – mit anderen zurechtkommen – mit meinem Vorgesetzten klarkommen – mit Langeweile umgehen – Sinn in der Ausbildung finden.) Möglichst genau aus der Realität rekonstruieren lassen: Woran denkst du dabei? 4. Bewerten des Alltags: Fazitsätze in 4 Kategorien einordnen: Was trifft nur für mich zu? Was für unseren Betrieb? Was ist typisch für unseren Beruf? Was für die Berufstätigkeit überhaupt?
Ziele: 1. Gefühle wahrnehmen und artikulieren. 2. Erlebnisse mitteilen. 3. Maßstäbe zum Bewerten des Alltags finden. 4. Konfliktursachen herauszufinden suchen.
Bewertung der Qualität meiner Ausbildung
TZI-Thema: „Meine Ausbildung – wo bringt sie mir etwas – fachlich – persönlich – mitmenschlich – wo hindert sie mich in meiner beruflichen Qualifizierung?“
Schaubild 9: TZI-“Globe“: Auswertung: 1. Gemeinsamkeiten – Unterschiede 2. Ich gebe meiner Ausbildung eine Note (von 1 – 6) 3. Was ist typisch, was speziell für meine Situation?
Ziel: Urteilskompetenz erwerben
Veränderungswünsche
TZI-Thema: „Mir gefällt einiges nicht in meiner Ausbildung – was ärgert mich – worüber will ich mich beschweren – was wünsche ich mir – wie will ich diesen Wunsch zum Ausdruck bringen?“
1. Schritt: Fragenbogen (im Anschluß an VOPEL, 1981, S. 139ff): Was ärgert mich in Bezug auf Vorgesetzte, Kollegen, Arbeitsbedingungen, Zeitgestaltung, Organisation, Entgelt, fachliche Förderung, meine Tätigkeiten …? 2. Schritt: Meine wichtigste Beschwerde formulieren (z.B.: „Ich lerne nichts“). 3. Schritt: Meine Forderung benennen (z.B.: „Ich will, daß mein Chef mir echte Aufgaben gibt und mir gründlich erklärt“). 4. Schritt: Was kann ich allein – mit anderen – tun, um über meine Hauptforderung in Verhandlungen einzutreten?
Ziel: 1. Frust über Mißstände in der Ausbildung artikulieren. 2. Wünsche, Anregungen, Forderungen präzisieren. 3. Handlungsschritte allein oder mit anderen planen und probieren.
Konflikte
Fächerübergreifendes Simulationsspiel: Kaufhaus hält Ausbildungsplan nicht ein – Auszubildende verweigert Arbeitsaufnahme. Dauer 3 – 4 Doppelstunden.
Einstieg: Reißerischer BILD-Titel „Fauler Lehrling“. Aufgewiegelt durch einen Gewerkschaftsfunktionär weigert sich Brigitte Z., die ihr aufgetragene Arbeit im Lager aufzunehmen. Es ist ihr einfach zu lästig, dort zu arbeiten. Ihr Chef: „Wo kämen wir denn hin, wenn wir so etwas einreißen ließen …!?“ Das Kaufhaus kündigt ihr wegen Arbeitsverweigerung. Fachleute: „Die Jugend von heute hat immer weniger Bock auf Arbeit. Sie ist verwöhnt …“
Der wahre Sachverhalt: Die Auszubildende – 1. Jahr – arbeitete vom 1.1. bis zum 30.4. im Lager. Sie hätte laut Ausbildungsplan ab 1.4. im Verkauf Damenoberbekleidung ausgebildet werden sollen. Das geschieht nicht. Brigitte Z. weigert sich, die Arbeit im Lager fortzusetzen. Der Ausbildungsleiter schickt sie nach Hause: „Ihr Ausbildungsverhältnis ist mit sofortiger Wirkung beendet.“
Am Simulationsspiel Beteiligte: Die Betroffene (Mitglied in der Gewerkschaft), die Jugendvertretung/der Betriebsrat, das örtliche Büro der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV), die Kaufhausleitung, die Industrie- und Handelskammer (IHK), die Eltern, die Presse …
Planungsphase: Entsprechende Gruppen werden gebildet. Je nach Informationsstand werden Informationen zu Gesetzen und zu Rollen bei den Institutionen erkundet, erarbeitet oder vorgegeben.
Durchführung des Spiels: Schriftwechsel zwischen den beteiligten Gruppen. Alle Informationen gehen über die „Pressestelle“ (Lehrperson macht hier mit). Die Pressestelle sammelt die Korrespondenz, hilft – in der Rolle bleibend – bei Stockungen vorsichtig nach, beobachtet und kommentiert später den Verlauf.
Auswertung: Wie habe ich mich in meiner Rolle gefühlt?
Welche Schwierigkeiten hatte ich, hatten wir?
Wie würde der Konflikt in der Realität gelöst? Wie könnte er fair durchgeführt werden und „gerecht“ ausgehen? (è Rath)
Feed Back: Ich habe gelernt …
Ziele: 1. Einen Konflikt wahrnehmen. 2. Für unterschiedliche Interessen sensibel werden. 3. Einen Konflikt fair austragen. 4. Eigene und fremde Wertvorstellungen artikulieren. 5. Konstruktive Lösungen auf der Grundlage von rechtlichen Vorgaben suchen.
Sinn und Zweck meiner Arbeit in meinem Beruf
TZI-Thema: „Meine Ziele bei meiner Tätigkeit in meinem Beruf – welche habe ich – welche möchte ich verändern – welche Schritte will ich dazu tun?“
Einstieg: Arbeitsblatt „Wozu arbeite ich?“
Arbeitsblatt 1: „Wozu arbeite ich?“
WOZU ARBEITE ICH ?
Im Folgenden sind einige Ziele und Zwecke angegeben, die wir mit unserer Arbeit verfolgen können. Lesen Sie bitte den Katalog in aller Ruhe durch und
versuchen Sie sich klarzumachen, was gemeint ist.
ICH WILL IN MEINEM ERLERNTEN BERUF ARBEITEN ….
1. – um die Anerkennung anderer zu gewinnen.
Ich möchte, daß sie meine Tüchtigkeit und meine Arbeitsergebnisse anerkennen.
2. – um die Bewunderung anderer zu erringen.
Ich möchte, daß andere über meine Arbeit staunen und mich „toll“ finden.
3. – um auf mich stolz zu sein.
Ich möchte sagen können: „ Das ist mein Werk. Das habe ich geschaffen.“
4. – um mich selbst zu bestrafen.
Ich sage innerlich zu mir: „Wenn ich hart genug arbeite und mich quäle, dann muß ich mich nicht schuldig fühlen.
5. – um den Kontakt mit anderen zu genießen.
Ich komme dann von zu Hause weg und kann unter meinesgleichen sein.
6. – um einen bestimmten Lebensstandard zu erreichen.
Mit dem Verdienst kann ich mir Dinge leisten, die mir wichtig sind.
7. – um mich berühmt zu machen.
Ich möchte, daß man von mir noch lange spricht, weil ich eine wichtige Leistung vollbracht habe ( Erfindung, Entdeckung ).
8. – um zu überleben.
Ich möchte durch meine Arbeit soviel verdienen, daß ich genug zu essen und ein Dach über dem Kopf habe.
9. – um „Gewinner“ zu sein.
Ich möchte besser sein als andere und meine Konkurrenten überflügeln.
10. – um eine feste Ordnung in meinem Leben zu haben.
Ohne einen festen Rahmen würde ich vergammeln und mich langweilen.
11. – um meine Neugier und meine Lust an der Abwechslung zu befriedigen
Mir liegt es, neue Ideen und Projekte anzukurbeln. Sie können dann ruhig von anderen zu Ende geführt werden.
12. – um nicht auf trübe Gedanken zu kommen.
Ohne Arbeit würde ich stumpfsinnig, deprimiert herumsitzen und nichts tun.
13. – um mich sicher zu fühlen.
Ich fühle mich sicher, wenn andere mir Aufgaben geben und ich nicht voll verantwortlich bin.
14. – um Einfluß zu haben.
Ich lasse mir nicht gerne was vorschreiben. Ich fühle mich wohl, wenn ich anderen zeigen kann, wo es lang geht. Ich führe gerne andere.
15. – um etwas Sinnvolles zu tun.
Ich möchte, daß meine Arbeit etwas Sinnvolles für die Menschen hervorbringt.
16. – um mit meinen Gaben anderen zu dienen.
Ich möchte die mir anvertrauten Kräfte verantwortlich einsetzen.
1. Kreuzen Sie die Punkte an, die mehr oder weniger auf Sie zutreffen.
2. Bringen Sie die angekreuzten Punkte in eine Reihenfolge.3. Welche der angekreuzten Einstellungen möchten Sie beibehalten, verstärken oder abschwächen oder aufgeben ?4. Gibt es innere Einstellungen in der Liste, die Sie gerne erlernen möchten ? Wie ist das möglich ? (nach VOPEL 1981, S. 126ff).
TZI-Thema: „Ich zwischen Sinn, Geld, Gemeinschaft und Sicherheit – wo ist mein Ort im Viereck meiner Interessen – wo ist deiner – wir vergleichen uns miteinander. Wie will ich meine Balance finden – jetzt und später …?“
Weg: Mein Wertefeld
Ich trage in ein Dreieck oder Viereck meine Hauptziele oder -zwecke ein (z.B. Geld – sicherer Arbeitsplatz – gutes Betriebsklima – sinnvolle Arbeit). Ich bestimme meinen Ort in diesem Feld, indem ich ein Kreuz dort hinmale, wo ich mich befinde.
Plenum: An der Tafel wird ein großes Wertefeld aufgezeichnet. Jedes kann sich dort selbst einzeichnen. Es entsteht eine Werte-Landkarte dieser Gruppe.
Zur Überlegung: Mit wem stimme ich überein? Wer ist mir fremd? Wer macht mich neugierig, ihn zu befragen …?
Ziele: 1. Unterschiedliche bzw. sich ausschließende Standpunkte und Ziele wahrnehmen. 2. Das „Dilemma“ von Wertekonflikten erkennen. 3. Einsicht gewinnen, daß es keine einfachen Lösungen gibt. 4. Die eigene Zielrichtung/Veränderungsrichtung wahrnehmen; Schritte dahin überlegen und sich vornehmen.
Meine Berufung
TZI-Thema: „Ich auf der Erde – wozu bin ich da – wozu fühle ich mich im Augenblick berufen – wie will ich meiner Aufgabe gerecht werden?“
Einstieg: Malen/Collage mit dem Thema: „Ich im Kosmos/auf der Erde“.
Auswertung: 1. Gefühle, Probleme beim Malen 2. Je nach Vertrautheit Vorstellen der Bilder (s.o. Nr. 2) 3. Im Plenum Austausch über das TZI-Thema.
Dabei ergibt sich oft das Thema: „Mein Ausbildungsberuf ist nicht der richtige für mich. Er hat keine Perspektive. Soll ich abbrechen und in einen anderen Beruf wechseln?“ Da ist meist fachkundige Beratung außerhalb des Unterrichts notwendig.
Ziel: Einsicht: „Ich bin nicht allmächtig, ich bin nicht ohnmächtig“ (COHN 1974, S. 121). Aber: Ich habe einen Entscheidungs- und Handlungsspielraum.
Moralische Dilemmasituationen
Um ins Gespräch über andere ethische Dimensionen des Berufsalltags zu kommen, eigenen sich Dilemma-Geschichten.
Beispiel 1: Wolfgangs Freund Eberhard stiehlt einen wertvollen Diamantbohrer im Betrieb. Verdächtigt wird der Strafentlassene K. Soll Wolfgang seinen Freund verraten? (MOKROSCH 1980, S. 124)
Beispiel 2: Soll ein Betriebsratsmitglied Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse auch dann verschweigen, wenn sein Schweigen den Kollegen, die ihn gewählt haben, sehr schadet, z.B. bei Entlassungen? (LEMPERT 1988, S. 13).
Beispiel 3: Der kirchentreue Unternehmer und Presbyter H. will Sonntagsarbeit einführen, um seine Maschinen besser auszulasten. Er würde sonst in Konkurs gehen, 50 Leute wären arbeitslos. Seine Frau sagt: „Du lebst nur für den Beruf. Deine 3jährige Tochter und mich vernachlässigst du. Als Christ …“ (è Robra/Süß)
Weg: Rollenspiele. (è Rath)
Arbeitsblatt 2: „Sonntagsarbeit bei CompuCad?“
Sonntagsarbeit bei CompuCAD?
Hans Quick, 30, ein dynamischer Unternehmer hat einen modernen Computerbetrieb „Compu-CAD“ für CAD-Anwendungen. Er hat 30 Mitarbeitys, die er bis an die Grenze ihrer Belastbarkeit – z.B. mit gut bezahlten Überstunden – beschäftigt. 6 Auszubildende erhalten bei ihm eine gute Ausbildung. Die Branche boomt. Er möchte seine millionenschwere Hard- und Software noch besser ausnutzen. Wochenend- und Sonntagsarbeit wäre eine kostengünstige Lösung.
Als aktives Mitglied im Presbyterium seiner Kirchengemeinde – er ist über die Friedens- und Ökologiebewegung dazugestoßen – hat er die Diskussionen um die Sonntagsarbeit in seiner Kirche verfolgt. Er ist keineswegs engstirnig „fromm“, sieht aber im sonntäglichen Gottesdienst und in der Jugendarbeit der Gemeinde eine wichtige Ergänzung zu seinem harten Job als Unternehmer. Es gibt mehr im Leben als Geld und Arbeit: Frieden und Umwelt zu bewahren und soziale Gerechtigkeit für die ganze Menschheit. Vor seinem Antrag auf Genehmigung von Sonntagsarbeit beim Gewerbeaufsichtsamt will er diesen Plan mit seinen Beschäftigten, dem Betriebsrat und der Jugendvertretung besprechen. Als moderner Unternehmer will er ohne deren Zustimmung nicht entscheiden.
Vor dieser Entscheidung berät er sich mit seiner Frau.
Seine Frau, Ina, 28, ist nur halbtags mit im Betrieb beschäftigt, weil sie nachmittags und abends für die beiden Kinder, Michael, 4, und Sonja, l, Zeit haben will. In letzter Zeit merkt sie, daß ihre Ehe nur noch auf dem Papier besteht: Am Wochenende hat Ihr Mann immer noch Arbeit mit zu Hause: Kalkulationen, Planungen, Steuerprobleme, Gehaltsfragen, Kreditanträge an die Banken … In der Woche arbeitet er bis spät in die Nacht. Er sagt immer wieder: „Bald sind wir aus dem Gröbsten raus, dann machen wir es uns schön. Dann haben wir Zeit für uns …“ Hans, 35,
Betriebsratsvorsitzender, aktiver Gewerkschafter, steht hinter seiner Gewerkschaft (IGM), die Sonntagsarbeit aus Arbeitnehmerinteressen ablehnt.
Andreas, 23,
Elektrotechn. Assistent, ledig und unternehmungslustig, genießt sein Wochenende sehr: Freitagabend Disko, Samstag ausschlafen und abends wieder auf der Rolle, Sonntags ausschlafen und dann mal ausspannen – das möchte er nicht aufgeben nur für ein paar Kröten mehr.
Boris, 43,
Kommunikationselektroniker, zum Programmierer umgeschult, hat nach seiner Scheidung von seiner Frau finanzielle Sorgen: das Haus ist noch nicht abbezahlt, Frau und Kinder haben Anrecht auf einen erheblichen Teil seines Verdienstes. Auch er ist aktiver Gewerkschafter.
Mohammed, 28,
Elektriker, hat als überzeugter Moslem Verständnis dafür, daß religiöse Vorschriften eingehalten werden. Die Feiertagsruhe ist ihm heilig. Er versteht die Christen nicht, die anders denken.Petra, 27,
alleinerziehende Mutter von zwei Kindern – 3 und 9 Jahre alt – ist als Buchhalterin beschäftigt. Sie muß ihre beiden Kinder allein ernähren, weil ihr Mann sich aus dem Staube gemacht hat. Sie arbeitet gerne in ihrem Beruf, hat aber ein schlechtes Gewissen, weil sie zu wenig Zeit für ihre Kinder hat.
Chefprogrammierer Eduard, 35,
ledig, lebt ganz für seinen Beruf, er kann sich ein Leben ohne Computer gar nicht vorstellen. Er hat kein Privatleben. Die Lösung schwieriger Programmieraufgaben fordert ihn heraus: Ich will es schaffen. So arbeitet er zu Hause noch an seinem Computer an Problemen aus der Firma.
Sascha, 17,
Azubi und Jugendvertreter hat es gut, er kann seine Jugendlichen beruhigen: Für Auszubildende ist Sonntagsarbeit in jedem Fall verboten. Aber er hat auch seine Meinung dazu. Er will vielleicht in der Firma weiterarbeiten. Außerdem ist seine feste Freundin als Verkäuferin tätig und sonntags …
Suchen Sie sich eine Rolle aus, die Sie sich näher ansehen wollen.
Überlegen Sie sich Argumente, die Sie in die Diskussion einbringen könnten.
Sicherung des Existenzminimums und „gerechter“ Lohn
Lernweg: Die „Arbeiter im Weinberg“ (Mt 20) als Gerichtsverhandlung: Einer der „Ersten“ klagt vor dem Arbeitsgericht wegen ungleicher Behandlung. Prozeßparteien: die Anwälte der „Letzten“, der Arbeitgeber und der Kläger. (è Autschbach: Gleichnisse)
Ziele: 1. Den Wertekonflikt zwischen formaler Gerechtigkeit und sozialer Gerechtigkeit erfahren (Schutz des Schwachen). 2. Einsicht gewinnen in die Notwendigkeit der Sicherung durch soziale Netze. 3. Die Problematik „gerechter Lohn“ durcharbeiten.
Meine Zukunft im Beruf
TZI-Thema: „Meine Zukunftsvorstellungen, meine Ideale und meine Träume vom Beruf – welche habe ich – wie will ich sie mit der Wirklichkeit in Einklang bringen – was bringen sie mir für mein persönliches Wachstum?“
Vorbereitung: Malen: Ich in 10 Jahren in einem Beruf
Auswertung: 1. Wie habe ich mich beim Malen gefühlt? 2. Die Bilder werden im Plenum – freiwillig – vorgestellt. 3. Versuch der Einordnung in die drei Rubriken: Das ist erreichbar (Realität). Das ist ein Traum, aber wohl kaum erreichbar (Traum). Das wäre erstrebenswert, könnte ich mit Anstrengung erreichen (Ideal).
Schaubild 10: TZI-“Globe“: Meine Zukunft im BerufFortsetzung mit TZI-Thema: „Meine Lebensplanung: Beruf, Familie, Freunde, Eintreten für andere und Selbstentfaltung – wie will ich das zusammenbringen in meinem Leben – um mich wohl zu fühlen?“
Ziele: 1. Zwischen Realität, Traum und Ideal unterscheiden. 2. Eigene Schritte zur Lebensplanung überlegen.
Die zukünftige Verteilung der knapper werdenden Arbeit
Lernweg: Expertendiskussion.
1. Rollen: Arbeitgeber (Kleinbetrieb), Großaktionär, Gewerkschafter, Auszubildender, alleinerziehende Mutter, Vertreter einer Kirche, Politiker (unterschiedlicher Richtung)
2. Die Gruppen informieren sich über Modelle (z.B. Verkürzung der Wochenarbeitszeit, der Lebensarbeitszeit, gleitendes Ausscheiden der Alten, Sabbatjahr, zweiter Arbeitsmarkt, Aufwerten der Nichterwerbstätigkeit, Grundlohnmodell) und entscheiden sich für eins oder mehrere, die ihrer Interessenlage entsprechen.
3. Expertendiskussion zum Thema: Weniger Arbeit – was nun?
4. Auswertung: 1. Wie habe ich mich in der Rolle gefühlt? 2. Wie kamen die Argumente unserer Gruppe an? 3. Worin sehe ich Ergebnisse der Diskussion?
Ziele (z.T. erst durch weitere vertiefende Arbeit zu erreichen): 1. Informationen erarbeiten und aufnehmen. Vor- und Nachteile jedes Modells für einzelne/Gesamtgesellschaft/Arbeitsanbieter genau definieren. 2. Interessen hinter den Positionen erfassen. 3. Ethische Begründung von Interessen analysieren. 4. Eigenen Standpunkt definieren. 5. Verfahren zum Interessenausgleich reflektieren. 6. Eine Zukunftsprognose wagen.
Literatur
BAETHGE, Martin: Der Stellenwert von Arbeit in den Lebenskonzepten Jugendlicher. In: Landesinstitut für Schule und Weiterbildung (Hg.): Jugend und Erziehung am Ende der Achtziger Jahre. Soest 1988, S. 69-75.
COHN, Ruth C.: Zur Grundlage des themenzentrierten interaktionellen Systems: Axiome, Postulate, Hilfsregeln (1974). In: COHN, Ruth C.: Von der Psychoanalyse zur Themenzentrierten Interaktion. Stuttgart 1975, S. 120-133.
COHN, Ruth C.: Zur Humanisierung der Schulen: Vom Rivalitätsprinzip zum Kooperationsmodell mit Hilfe der themenzentrierten Interaktion (TZI), (1973). In: COHN, Ruth C.: Von der Psychoanalyse zur Themenzentrierten Interaktion. Stuttgart 1975, S. 152-175.
FEIKS, Brigitte: Humanisierung der industriellen Arbeitswelt: Als Anfrage an die theologische Sozialethik und Praktische Theologie und ihre Konkretion für den Religionsunterricht an der Berufsschule. Essen 1987.
GRÖSCH, Dieter: Biografie und Lebenskonzept: Widersprüche und Brüche im Prozess der Identitätsfindung junger Berufstätiger. Gudensberg-Gleichen 1987.
HOFF, Ernst: Arbeit, Freizeit und Persönlichkeit. Wissenschaftliche Modelle und subjektive Theorien. Bern 1986.
KRYSZON, Sabine: Arbeitsansprüche der individualisierten Jugendgeneration. Berlin 1991.
LEMPERT, Wolfgang: Moralisches Denken: seine Entwicklung jenseits der Kindheit und seine Beeinflußbarkeit in der Sekundarstufe II. Essen 1988.
MOKROSCH, Reinhold/STOODT, Dieter: Elemente und Medien zur Friedens- und Konflikterziehung im Religionsunterricht. In: MOKROSCH, Reinhold/SCHMIDT, Hans P./STOODT, Dieter: Ethik und religiöse Erziehung. Stuttgart 1980, S. 101-212.
RICHTLINIEN Evangelische Religionslehre für die Berufsschule, Landesinstitut NW, Soest, 29.10.1993 (Entwurf).
SCHULZ, Wolfgang: Unterrichtsplanung. München 1981.
STOLLBERG, Dietrich: Lernen, weil es Freude macht. München 1982.
TISMER, Karl G.: Konstanz und Veränderung in der Einstellung von Berufsschülern zur Arbeit. In: Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik 87 (1991), H. 5, S. 388-398.
VOPEL, Klaus W.: Interaktionsspiele für Jugendliche, Teil 1. Hamburg 1981.
Dietrich Horstmann